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Gefühle

Vieles, was Menschen für Gefühle halten, sind emotionale Reaktionen auf Denkfehler.
– B. SCHMID

Einführung in das Element: Gefühle

Emotionen und Gefühle sind neurobiologisch fundiert. Sie sind ein Meldesystem des Körpers. Besonders Emotionen sind funktional Steuerungsprozesse des menschlichen Lebens und das erste „Meldesystem des Organismus“. Sie melden jegliche Veränderungen in der Umwelt, auch wenn Menschen das  nicht (immer) merken.

Emotionen, die Wahrnehmung der Emotionen sowie die Bewusstwerdung dieser Prozesse stellen ein funktionales Kontinuum dar und begründen eine Bewertungskette des Organismus „Menschen“, die bedürfnis- und interessenorientiert ist.

Deshalb sind die Emotionen und die dadurch ausgelösten Gefühle Grundlage für spezifische und individuelle Denk-, Planungs- und Entscheidungsprozesse. Diese Funktion ist nicht abschaltbar. Wir entscheiden stets emotional fundiert. Das hat Bedeutung für das Konflikt- und Verhandlungsmanagement im Rahmen der Mediation. Denn Mediator_innen formulieren nicht nur Positionen, sondern auch Vorwürfe und „Emotionen“ in Wünsche und Bedürfnisse um. (Hier hilft vor allem die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.)

Aus der Perspektive der Umwelt lassen sich Emotionen und Gefühle als Kontakt- und Kommunikationsmittel des Organismus verstehen, die darüber hinaus auch – vermittelt durch die Herstellung von Oxytocin und endogene Opioide etc. – Bindungsverhalten verursachen.

Bei alldem gilt aber auch, dass Gefühle eine sozial kreierte Kulturleistung und zutiefst zeitlich und räumlich verortet sind, also historisch und lokal bedingt. Für diese (kultur-)theoretische Betrachtung lohnt es sich zur begrifflichen Klarheit, eher von Affekten zu sprechen.

Ausbildungsunterlagen zu Gefühle

Die Themengebiete der Elemente werden durch Karteikarten erschlossen. Diese sind das Begleitmaterial der Aus- und Fortbildungsveranstaltungen von INKOVEMA.

Aktuelle Karteikarten zum Element Gefühle.

KK 47-G 01 – Grundlagen und Funktionen
KK 47-G 02 – Die vier Grundgefühle
KK 47-G 10 – Ersatzgefühle
KK 50-G 16 – Übung – Meine Rabattmarkensammlung
KK 62-Pe 15 – Ersatzgefühle – Mein Rabattmarkenheft
KK 62-Pe 16 – Übung – Racketgefühle und Psychologische Spiele

Beiträge zu: Gefühle

25 Grundlagen von Mediation (18)

Gefühle und Emotionen in der Mediation. Weshalb es ohne Gefühl einfach nicht geht!

Grundlagen

Ersatzgefühle in der Mediation.

Wie ein Konzept der Transaktionsanalyse Mediatoren hilft, im Konflikt professionell zu navigieren.

Blogbeitrag

Die Doppelhelix von Konflikten

Denk- und Gefühlsrouten von Konfliktdynamiken

Blogbeitrag

Weiterführende Literatur

FACHBÜCHER:

  • Zu Ersatzgefühlen:
    • English, F.: Transaktionsanalyse. Gefühle und Ersatzgefühle in Beziehungen, Salzhausen, 2001
    • Gührs, M./Nowak, C.: Das konstruktive Gespräch, 7. Aufl., Meezen, 2014.
  • Zur neurobiologischen Grundlage von Gefühlen:
    • Damasio, A. R.: Descartes’ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn (1994), 4. Auflage, Berlin, 2006
    • Damasio, A. R.: Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins (1999), 7. Auflage, Berlin, 2007
    • Damasio, A. R.: Der Spinoza-Effekt. Wie Gefühle unser Leben bestimmen (2002), 4. Auflage, Berlin, 2007
    • Bauer, J.: Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern. 13. Auflage, München – Zürich, 2008
    • Bauer, J.: Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone, 10. Auflage, München, 2008
    • Bauer, J.: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren, München, 2008

FACHBEITRÄGE:

  • Coleman, P.: Gefühle als wichtiger Antrieb in Mediationsverhandlungen?, ZKM 2001, S. 204 ff.
  • Freimuth, J.: Passiv-aggressives Verhalten, ZKM 2020, S. 213 ff.
  • Nagel, N. in Weigel S.: Theorie und Praxis der Transaktionsanalyse in der Mediation, Gefühle spielen immer mit. Chance oder Fluch für die Mediation?, Baden-Baden, 2014